MEINE PERSÖNLICHE GESCHICHTE

Wie ich nach einem Genickbruch Yogalehrerin wurde

STEFFI PRAUNSMÄNDTL

MEINE GESCHICHTE

Mit Karacho werde ich quasi aus meinem bis dato ziemlich perfekten Leben katapultiert. Ein Unfall in einem Taxi stellt Anfang 2007 mein Leben komplett auf den Kopf.

Die Diagnose: dreifache Atlasfraktur (Genickbruch) und die Aussicht auf eine Lähmung vom Hals abwärts, reisst mir den Boden unter den Füßen weg. Dankbarkeit, dass ich lebe und mich bewegen kann, ist meine Motivation, wieder ganz gesund zu werden.

Auch wenn es über ein Jahr dauert, bis ich nach Krankenhaus- und Reha-Aufenthalten und drei Monaten Halofixateur (ein Gerüst, dass zur Stabilisierung an meinen Kopf geschraubt wurde) wieder hergestellt bin, hätte meine Geschichte ganz anders ausgehen können.

NEUE WEGE

ALLES KAM ANDERS

Nach dieser Zeit ist klar, dass ich nicht mehr in unser Familienunternehmen zurückkehre und irgendwann das Autohaus meiner Eltern in 5. Generation weiterführe. Das war jedenfalls vor dem 28.1.2007 der Plan B.

Da ich am eigenen Leib erfahre, wie schnell ein selbstbestimmtes Leben vorbei sein kann, bin ich Ende 2007 Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Goals for Kids e.V. der benachteiligte Kinder in Ingolstadt unterstützt und übernehme 2010 den 1.Vorsitz meines Herzensprojekts. Die Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 2021 und eine persönliche Einladung beim Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder 2024 krönen meine ehrenamtliche Arbeit.

AUSWEG YOGA

Vor 2007 praktiziere ich Yoga als Ausgleich zu schweißtreibenden Stunden im Fitnessstudio.
In der Reha stehen dann Yogaübungen als tägliches Training für mehr Beweglichkeit auf meinem Programm. Ich weiß nicht mehr wie viele Stunden ich im herabschauenden Hund verbringe.

Durch einen Zufall erfahre ich 2008 vom 1. YogaKids-TeacherTraining einer bekannten amerikanischen Lehrerin in Europa. Aus eigenem Interesse fahre ich zur mehrtägigen Ausbildung an den Chiemsee. Meine erste Auszeit als frischgebackene Mama. 

Daraufhin ermutigt mich meine Yogalehrerin Karin Seelus die große Yogalehrerausbildung mit über 520 Unterrichtseinheiten zu absolvieren. Nach kurzer Überlegung weil ich mich immer noch nicht alle Bewegungen machen konnte, beginnt für mich im Frühjahr 2009 die große Reise in die Welt der jahrtausendealten Tradition des Yoga: bis heute ein für mich sehr faszinierender und zeitloser Lebensweg Körper, Geist und Seele zu vereinen. Über diese Fügungen bin ich rückblickend heute sehr dankbar.

AUFGEBEN WAR KEINE OPTION

ZURÜCK INS LEBEN

Ich habe selbst erfahren, dass Yoga weit mehr als körperliche Betätigung ist. Dank Yoga bin ich wieder beweglich und habe sehr viel über das Zusammenspiel von Körper und Psyche gelernt. 

Den Kopfstand habe ich dann irgendwann während der Ausbildung gemacht. Weil ich es in diesem Moment unbedingt wollte. Ein Glücksmoment, der bis heute nicht zu beschreiben ist und den ich nie vergessen werde.

Juhu! Ich bin zertifzierte Yogalehrerin

Irgendwann ist der Moment, in dem du spürst: es ist soweit! Ich übe den Kopfstand. Weil ich es will und weil ich dem Leben vertraue.

Mein Plan B

Startschuss für YOGAme

2010 fange ich während meiner Ausbildung an, Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Üben in den neu gestalteten heimischen Keller einzuladen. Kurz darauf wird mir klar, dass das der Beginn von Plan B und einem neuen Lebensabschnitt ist. Daran ändert auch der Tod meines geliebten Papas im Frühjahr 2010 nichts. 

Mit der Gründung meines eigenen Studios YOGAme wird für mich ein Traum wahr: Yoga auf lebensnahe Art weitergeben und gleichzeitig einen wunderbaren Ort zu schaffen, an dem man seine Auszeit in vollen Zügen genießen kann. Aus der Liebe zum Yoga entsteht ein Shop für Yogabekleidung, Yogazubehör,  schöne Dinge und eine eigene kleine Kollektion.  Über meinen Instagram-Account steffipraunsmaendtl und den Online-Shop, der hier neu entsteht, kannst du dir YOGAme-Feeling nach Hause holen.

 

Glaube an deine Träume

Alles wird gut

Seit über 14 Jahren gibt es YOGAme. Die Freude an der Bewegung und die Begeisterung diese in meinen Yogagruppen und an Yogawochenenden weiterzugeben, ist ungebrochen. Ich bin davon überzeugt, dass die Verbindung zu und mit sich selbst das Fundament für mentale Stärke und einen bewussten und ausgewogenen Lebensstil ist. 

Dass ich jemals als Yogalehrerin tätig und erfolgreich bin, hätte ich mir nie träumen lassen. Gott sei Dank bin ich dank der richtigen Ärzte, Therapeuten und Yoga heute nahezu beschwerdefrei.

Mit meiner Geschichte möchte ich Menschen ermutigen, nie aufzuhören zu träumen, an das bestmögliche in jeder Lebenssituation zu glauben und sich neuem zu öffnen. Das Leben hält so viele Überraschungen bereit und das, was wir immer suchen, ist bereits da.

Wish it, Dream it, Do it.

Hier findest du mein Kartenset „Alles wird gut“: 50 Herzensbotschaften, die ich gesammelt habe und die auch dir durch schwere Täler helfen sollen.